"Wenn die Rauhnächte sich wandeln dürfen"

Veröffentlicht am 4. Januar 2025 um 13:25

 

Die Rauhnächte – ein Wandel in mir

 

Letztes Jahr habe ich mich ganz bewusst von einer traditionellen Begleitung der Rauhnächte nach 2 Tagen verabschiedet. Es fühlte sich einfach nicht mehr stimmig an. Zu viele Vorgaben, zu viele Rituale – so sehr, dass das Wesentliche dieser magischen Zeit für mich verloren ging. Statt Verbundenheit und Tiefe spürte ich nur Druck, als ob etwas in mir gebremst würde. Doch genau das wollte ich nicht.

 

Ich sehnte mich nach Ruhe. Nach meinem eigenen Rhythmus. Nach einer Verbindung, die von innen kommt – nicht von außen vorgegeben wird. Besonders das Ritual der 13 Wünsche, das oft so stark in den Vordergrund gerückt wurde und wird, fühlt sich für mich seit 3 Jahren nicht mehr passend an. Es war nicht der Gedanke dahinter, der mich störte, sondern die Schwere, die damit einherging. Ich hatte dieses Ritual bereits vor drei Jahren für mich losgelassen, denn ich spürte: Alles ist in Bewegung, immer. Wünsche, die heute wichtig erscheinen, können morgen bereits verblassen. Stattdessen habe ich gelernt, um Unterstützung zu bitten – dann, wenn die Zeit reif ist, und es sich für mich richtig anfühlt.

 

Die Rauhnächte 2024/25 – ein ganz neuer Weg

 

Dieses Jahr sollten die Rauhnächte noch einmal völlig anders verlaufen. Ursprünglich hatte ich den Impuls, ein E-Book zu schreiben. Doch schon beim ersten Ansatz spürte ich, dass es nicht passte. Ich ließ die Idee los. Dann kamen Fragen, ob ich nicht doch ein Buch dazu erstellen könnte. Nach langem Überlegen tat ich es schließlich – aber ich fühlte keine Freude dabei. Als es fertig war und online ging, wusste ich tief in mir: Das bin nicht ich.

 

Es war ein Buch, das ich nicht mit Leichtigkeit oder Begeisterung erschaffen hatte. Es war nicht in Resonanz mit mir selbst. Also nahm ich es nach nur zwei Tagen wieder aus dem Shop. Ja, es hätte Einnahmen gebracht, aber zu welchem Preis? Es hätte mich meine Authentizität gekostet – und genau die ist mir wichtiger als alles andere.

 

So entschied ich mich für einen anderen Weg: tägliche Fragen auf Instagram, einfach und leicht. Für all jene, die die Rauhnächte auf unkomplizierte Weise für sich erleben wollten. Und obwohl das nicht perfekt war, fühlte es sich ehrlicher an.

 

Für mich selbst aber spürte ich einen anderen Wunsch: Rückzug. Stille. Ursprünglich wollte ich die Rauhnächte in einem schamanischen Kreis begehen. Doch schon Mitte Dezember wusste ich, dass ich das eigentlich nicht mehr wollte. Ich wollte keinen Plan, keinen Rahmen. Ich wollte einfach fließen lassen, was kommt – ohne Verpflichtungen, ohne Struktur.

Ich spürte das ich im Laufe des Jahres das tun möchte was eigentlich in den Rauhnächten vorgesehen war. Für mich, allein, nicht nur jeweils 1 Tag oder 1 Nacht, sondern tief und so viel ich möchte. Je nach dem ob es stimmig ist nehme ich euch mit auf diese Reise.

 

Das Leben hatte seinen eigenen Plan

 

Am 21. Dezember kam dann eine heftige Virusinfektion. Zuerst nahm ich sie nicht ernst, doch an Heiligabend abends hatte sie mich fest im Griff.

Am 26. Dezember begann meine Oma ihren letzten Weg auf dieser Erde. Am 31. Dezember verließ sie uns – leise, an einem Nachmittag.

 

Ein Abschied von ihr war mir nicht möglich. Ich war zu schwach. Doch das war okay, zumindest jetzt, anfangs nicht für mich. In den vergangenen Jahren habe ich immer wieder erfahren, dass alles im Leben seinen Grund hat – auch wenn wir diesen nicht immer sofort verstehen.

 

Am 2. Januar erkannte ich schließlich, was diese Rauhnächte für mich wirklich bedeuteten. Hatte ich mir nicht Ruhe und Rückzug gewünscht? Weil alles um mich herum zu laut war, die Welt, die Menschen, zu viel, zu hektisch, zu viel Aggression im Feld? Und genau das bekam ich – nicht so, wie ich es wollte, sondern so, wie ich es brauchte.

 

Was bleibt

 

In diesen Tagen geschah so viel in mir. Es war eine Zeit des Loslassens. Ich durfte mich von Menschen lösen, die nicht mehr in meine Energie passten. Ich lernte, Grenzen zu setzen. Und ich durfte erfahren, dass Menschen, die ich seit Jahren nicht gesehen hatte, plötzlich da waren – genau dann, als ich sie brauchte.

 

Diese Rauhnächte haben mir gezeigt, dass sie in ihrer alten Form nicht mehr zu mir passen. Genauso wie ich den Jahreswechsel längst nicht mehr am 31. Dezember empfinde, sondern zu Samhain. Ich lasse die Rauhnächte los – und mache Platz für etwas Neues.

 

Platz für Weite. Für Offenheit. Für den Fluss des Lebens. Für das Fühlen.

 

Eine wichtige Lektion aus dieser Zeit nehme ich mit: Ich werde nur noch Dinge erschaffen, die ich wirklich fühle. Dinge, die von Herzen kommen. Nicht, weil sie Geld bringen könnten, sondern weil sie meine Wahrheit widerspiegeln. Das hatte ich im Laufe des Jahres irgendwo verloren, aber es ist wieder da und diesmal passe ich gut darauf auf.

 

Alles ist nicht in Stein gemeißelt. Alles darf sich verändern, wenn die Zeit dafür reif ist und man es fühlt.

 

Auch das habe ich in diesen Rauhnächten klar gespürt und als wichtige Erkenntnis verankert: Wenn wir um Hilfe bitten, bekommen wir nicht das, was wir wollen. Sondern das, was wir wirklich brauchen.

 

Höre auf dein Herz. Nicht auf das Außen. ✨💚🌿🪶

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